50 Jahre SC Fortuna Bonn – Teil 29

Die Saison 1997/98

Nachdem man in der vergangenen Saison nur ganz knapp dem Abstieg entronnen war, sollte in dieser Saison wieder alles besser werden. Trainer PETER STAPELFELD hatte im Kader mächtig rumgewirbelt. Vor allem hatte er vor, in der nun anstehenden Saison einen regen Spieleraustausch von der Ersten und der Zweiten Mannschaft vorzunehmen. Fest in den Kader der Ersten Mannschaft rückten SASCHA DUFRAIN, MARKUS FLEISCHHAUER und DIDI PATER, der heut noch bei den Sonntagskickern und bei den Alten Herren mitspielt, auf. Außerdem stieß u.a. MARKUS FLORY vom VFL Alfter zum Kader, dessen Sohn auch heute noch bei der Fortuna spielt. Ziemlich weh tat allerdings der Abgang von ANDREA MALATO, der sich dem Bezirksligisten FC Flerzheim anschloss.

Den Start ins neue Spieljahr konnte man durchaus als gelungen bezeichnen. Zwar schied man in der ersten Runde des Pokals gegen den Bezirksligisten VFL Alfter mit 0:1 aus, aber das Turnier in Meindorf konnte nach einem 6:2 im Endspiel gegen den SV Menden mal wieder gewonnen werden. Darauf konnten dann auch die ersten drei Saisonspiele siegreich gestaltet werden. Danach ging es dann aber leider steil bergab. Viele unnötige Niederlagen führten dazu, dass man sich zur Winterpause auf dem 13. Tabellenplatz wiederfand.

In der Rückrunde rückten aufgrund von zahlreichen Verletzungen ehemalige, wiedergekehrte oder aus der Zweiten Mannschaft hochgeholte Jugendspieler in den Mittelpunkt. Spieler wie JOSE MOLINA oder OLIVER SIMON, die heute noch jeden Mittwoch bei den Alten Herren mitspielen und sonntags zu den Seniorenheimspielen im Wasserland anzutreffen sind, konnten den weiteren Abfall des Teams aber auch nicht verhindern. Bei einem Punkt Rückstand auf den SV Hertha Buschhoven wurde am Ende nur der Tabellenplatz 14 erreicht, was gleichzeitig den Abstieg in die Kreisliga B bedeutete.

Die Zweite und Dritte Mannschaft spielten solide ihre Saison runter und belegten am Ende jeweils einen Mittelfeldplatz in ihrer Liga.

Die Fortuna war übrigens weiterhin der absolut größte Fußballverein mit der größten Jugendabteilung im gesamten Kreis Bonn. Man beherbergte 19 Mannschaften, von denen 17 am Spielbetrieb teilnahmen. Und am 12.01.1998 sollte es in der Jugendabteilung auch endlich Konstanz in der Chefetage geben. Auf der damaligen Jahreshauptversammlung wurden ULRICH MASFELD zum Jugendleiter, DIRK SCHILLINGS zum Kassenwart und WERNER SIMON als Jugendgeschäftsführer gewählt. Sie sollten im Anschluss über viele Jahre mit vielen weiteren wichtigen Helfern die Jugendabteilung hervorragend führen und leiten.

Die Fortuna-Mädchen waren weiterhin unfassbar erfolgreich im Bonner Kreis und weit darüber hinaus. Die C-Juniorinnen wurden in dieser Spielzeit zum dritten Mal in Folge Meister.

Die C-Jugend wurde, wie schon berichtet Kreismeister und Pokalsieger, aber auch die E2 wurde Vizemeister und in der E1 schoss ein gewisser NICO TSCHINKEL 45 Tore in einer Saison. Knapp hinter ihm mit 9 Toren kam übrigens ein gewisser LEONHARD DE BRAGANCA. Beide sollten ihr gesamtes Fußballleben bei der Fortuna verbringen und gerade bei den Senioren noch viele Erfolge feiern. Einer von beiden feiert trotz stetigen schweren Verletzungen übrigens immer noch Erfolge in der Dritten Mannschaft.

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Fortunas damalige E3.

 

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Fortunas damalige E1.

 

In der A-Jugend war übrigens für kurze Zeit das Beförderungsproblem zu den Auswärtsspielen gelöst. Alle hatten mittlerweile den Führerschein, was von da an bedeutete, dass wirklich jeder mit dem eigenen Auto zum Treffpunkt kam. Laut hupend und mit Fortuna-Schal aus dem Auto hängend ging es dann im Korso zu den Auswärtsspielen. Bis es dann irgendwann mal knallte. Einige waren so euphorisiert, dass es noch auf dem Wasserlandparkplatz zu einer Massenkarambolage kam. Dies hatte dann zur Folge, dass keiner mehr das Auto seiner Eltern bekam und alle wieder auf das WERNERMOBIL zurückgreifen mussten.

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Fortunas damaligeA-Jugend:

Hintere Reihe von links nach rechts:

Henning Arp, Florian Cossen, Clemens York, Stefan Laßlop, Wenzel Bubendey, Benjamin Malik, Laith Shenag, Trainer Werner Simon

kniend von links nach rechts:

Mario Theisen, Jens von Hahn, Tobias Vandieken, Stephan Wassmuth, Fernando Rodriguez-Terron, Florian Nusche (später Cornides), Roberto Molina

Es fehlen: Eugen Radas, Thomas Kaltscheuer, Matus Pala

 

Aus der Vorsaison müssen wir noch die Erwähnung eines hohen Besuchs im Wasserland nachholen. Wolfgang Overath war zu Gast um mit 20 Fortuna-Kickern ein Demonstrationstraining durchzuführen. Zwar beschwerte sich der Weltmeister von 1974 erst einmal über die katastrophalen Platzverhältnisse auf der Asche, dennoch war nach dieser Einheit auch den letzten Fußballtrainern klar, dass Ausdauerläufe und Bleiwesten im Jugendfußball nichts zu suchen haben.