Die Saison 2005/2006
Die Spielzeit 2005/2006 hatte in der Jugendabteilung Höhen und Tiefen. Während die A- und die B-Jugend sich wiederum für die Sondergruppe qualifizieren konnten, bekam die D-Jugend, auch weil der Fußballkreis Bonn nicht allen Anträgen des Jugendvorstandes folgte, am Ende der Saison kein weiteres Startrecht für die höchste Bonner Spielklasse. Die C-Jugend hatte es hingegen geschafft und qualifizierte sich für die Bezirksliga.
Bei der A-Jugend war man sich schon vor Beginn der Saison darüber im Klaren, dass es eine äußerst schwierige Spielzeit werden würde. Die Leistungsträger des 1986er Jahrgangs hatte die Jugend in Richtung Senioren verlassen und der Kader war in der Breite nur äußerst dünn besetzt, zudem überwiegend aus dem jüngeren Jahrgang bestehend. Zu allem Überfluss musste dann auch noch Trainer KLEMENS TSCHINKEL seinen Torhüter MARCEL MALZAHN an die Erste Mannschaft abgeben. So betitelten LEO und FRIEDEBUZ, zwei Spieler aus der damaligen A-Jugend, dann dementsprechend auch ihren Bericht in der November-Ausgabe der Vereinszeitschrift Anstoss mit „Die fetten Jahre sind vorbei“, anspielend darauf, dass man in den vergangenen Jahren eigentlich immer oben mitgespielt hatte und mehrere Male in den Aufstiegsspielen zur Bezirksliga stand. Vor allem der sehr kleine Kader machte Tschinkel im Verlauf der Saison dann auch schwer zu schaffen. Er schmolz teilweise, auch aufgrund einiger Undiszipliniertheiten der jungen Kicker, auf bis zu 11 Spieler zusammen. Am Ende der Saison stand man auf dem siebten Tabellenplatz und musste in die Qualifikationsspiele zur Sondergruppe. Da fand man aber zu alter Stärke zurück, so dass man sich souverän wieder qualifizieren konnte.
Die B1 spielte auch keine überragende Meisterschaftssaison und musste ebenfalls am Ende in die Relegationsspiele zur Sondergruppe, um den Abstieg zu verhindern. Ähnlich wie die A-Jugend wurden diese aber souverän als erster in der Gruppe bewältigt. Im Pokal trumpften die Jungs von THOMAS KALTSCHEUER und LUIS SPITTA aber groß auf. In einem begeisternden Spiel konnte man im Halbfinale den ranghöheren Nachbarn aus Friesdorf bezwingen. Im Finale wartete dann der große Favorit vom Bonner SC auf unsere Fortuna-Jungs. Ein Klassenunterschied war auch in dieser Partie nicht zu erkennen. Fortuna spielte hervorragend mit und war definitiv ebenbürtig. Vor allem in der zweiten Halbzeit warf man alles nach vorne, um einen 0:2-Rückstand noch aufzuholen. Ein weiterer Konter sorgte dann aber für die 0:3-Entscheidung. Trotzdem feierten die Jungs am Ende ihre tolle Pokalrunde und irritierten mit ihrer tollen Stimmung und hervorragenden Kameradschaft alle BSC-Anwesenden.
Damals mit dabei waren: Phillip Krämer,Jan Wendel, David Fischer, Valentin Lange, Hagen HEnnes, Olivier Dessouma, Malte Dresen, Nico Tschinkel, Mohamet Riahi, Hassit Dissanayake, Leonard Masfeld, Simon Valder, Djibril Sylla, Jutin van Hahn, Murat Ates und Mario Reuter.
Der Andrang in der Spielgruppe der Fortuna war weiterhin unfassbar hoch. Nachdem in den Sommerferien 2005 16 Kinder aus der Spielgruppe zu den Bambinis aufgestiegen waren, fragte sich der damalige Trainer JÖRG KRÜMMEL, wie viele Kinder nun zum ersten Training nach den Ferien kommen würden. In weiser Voraussicht hatte er sich mit STEFAN LAßLOP Unterstützung geholt, um unter Umständen zwei Gruppen bilden zu können. Wie sich herausstellte, was das eine sehr gute Entscheidung, da die Wasserlandhalle mit über 30 Kindern aus den Jahrgängen 2000 und 2001 zum Trainingsauftakt aus allen Nähten platzte.
In der ersten Osterferienwoche im Jahr 2006 feierte DROP-KICK seine Premiere. In Zusammenarbeit mit der Bonner Fortuna fand die erste Fußball-Ferienfreizeit für Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 13 Jahren im Wasserland statt. Das Projekt wurde von WOLFGANG HAGEN, dem damaligen Trainer der E1 und von MARKUS WOLF, einem ehemaligen langjährigen Trainer der Fortuna, ins Leben gerufen und bot den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, einige Ferientage rund um den Fußball zu verbringen. Im ersten Jahr nahmen 22 Jungs und Mädchen, mit oder ohne fußballerische Vorerfahrung, an dieser Freizeit teil. Täglich von 8 bis 17 Uhr standen verschiedenste Spiel- und Turnierformen, Technikübungen und Schusswettbewerbe, u.a. am beliebten Speed-o-meter (diente zur Messung der Schussgeschwindigkeit) auf dem Programm. Doch auch neben dem Platz drehte sich alles um den Fußball: u.a. ein spezielles Fußballvokabeltraining, außergewöhnliche Fragen zur Regelkunde und die Vorstellung der Initiative „fair play: fair life“ rundeten das Programm ab. Für einige Jahre sollte in der Folge dieses Projekt im Wasserland mindestens zweimal im Jahr Einzug erhalten.
Dank des Jugendvorstandes um SONJA KASSLER, GÜNTER MOSBLECH und MATTHIAS WOLKING kam in dieser Spielzeit auch wieder richtig Bewegung in das Bauvorhaben „Vereinsheim im Wasserland“. Die ersten Träumereien über ein eigenes Fortuna-Vereinsheim für vereinsinterne Treffen und als Anlaufpunkt für alle jungen und alten Mitglieder gingen bis weit in die 90er Jahre zurück. Viele Debatten und Anfragen wurden geführt und viele Wünsche geäußert. Im Jahr 2000 gab es damals noch die Pläne, ein Jugendheim durch eine Aufstockung auf den Baukörper, der den Eingangsbereich zum Wasserlandstadion bildete bzw. immer noch bildet, zu erreichen. Leider ließ sich dieses Bauvorhaben nicht realisieren (wir berichteten darüber).
Auf der Mitgliederversammlung im Jahr 2005 berichtete der Jugendvorstand von neuen Vereinsheim-Plänen. Diese sahen nun vor, ein Gebäude links neben den Stadioneingang zu bauen (siehe Skizze von damals). Dank des alten Vorstands und deren Spendenaufrufen war eine solide finanzielle Basis dafür gelegt. Tatsächlich noch im gleichen Herbst erteilte die Stadt die Baugenehmigung für dieses Vorhaben. Doch leider sollte sich der Baubeginn noch um einiges verzögern, wofür die Fortuna aber nichts konnte. Nach vielen weiteren Debatten, Gesprächen und Angebotsprüfungen konnte man erst im Sommer 2007 Richtfest im Wasserland feiern. Bis zum Verkauf der ersten Currywurst sollte es dann aber ebenfalls noch einmal mehrere Jahre dauern.
Im Oktober 2006 erschien die letzte Ausgabe des Vereinsmagazins ANSTOSS. TEDDY MIEBACH, der über Jahrzehnte viel Arbeit und Liebe in die Redaktion des Magazins gesteckt hatte, musste aufgrund von anstehendem Nachwuchs sowie Hausbau und dementsprechenden Umzug kürzer treten. Leider war niemand aufzufinden, der diese tolle Arbeit weiterführen wollte. Der beliebte Anstoss wurde nicht weitergeführt. Dies ist dann nun auch für unsere Chronik der Grund, weswegen die Berichte zur Jugend, aufgrund von fehlenden historischen Materials, von nun an äußerst kurz ausfallen werden.