Die Saison 1994/95
Für die Spielzeit 1994/95 wurden nur noch drei Herrenmannschaften zum Spielbetrieb angemeldet. Die Erste Mannschaft ging mit dem Ziel in die Saison den fünften Platz aus dem Vorjahr zu verbessern und unter Umständen vielleicht ganz oben anzugreifen. Für dieses Ziel wurde wieder kräftig auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Unter anderem kamen MARKUS HOPPERDIETZEL von Alemannia Bonn, STEFAN GROßE-ONNEBRINK vom TuS Haltern, CHRISTIAN PATT vom BSV Roleber und UDO KOEP von Eintracht Beuel ins Wasserland. Besonders hervorzuheben ist die damalige Neuverpflichtung von Torhüter DIRK NIGGEMANN von Alemannia Bonn, der es in den kommenden Jahren, mit einem kleinen Ausflug nach Oberdrees, auf 273 Spiele für die Bonner Fortuna bringen sollte und noch heute ein regelmäßiger und gern gesehener Gast im Wasserland ist. TEDDY MIEBACH war übrigens schon längst aus der Dritten in die Erste wieder zurückgekehrt, genauso wie JÖRG KRÜMMEL auch wieder daheim bei seiner Fortuna war.
Auch wenn die Euphorie rund um die Erste Mannschaft groß war, musste man sich in der ersten Runde des Kreispokals schon wieder verabschieden. Gegen den großen Konkurrenten in der damaligen Meisterschaftssaison VFL Alfter verlor man mit 1:2. Die Vorbereitungsturniere liefen da schon wieder besser. In Meindorf erreichte man den dritten Platz und beim eigenen Turnier konnte man im Endspiel den TB Witterschlick mit 4:1 schlagen.
Die Meisterschaft begann erfolgreich und verheißungsvoll. In der Winterpause belegte die Erste hinter dem haushohen Favoriten VFL ALfter, bei dem übrigens ein gewisser UWE KÜRTEN (wird auch noch Fortuna-Geschichte schreiben) mit seinen Toren die gesamte Liga kurz und klein schoss, den zweiten Platz. Während Fortuna zu diesem Zeitpunkt auf starke 25:5 Punkte kam, stand Alfter mit 29:1 Punkten völlig berechtigt ganz oben in der Tabelle.
Die Rückrunde brachte schon im ersten Spiel das absolute Topspiel ins Wasserland. Vor über 400 Zuschauern empfing die Fortuna den Tabellenführer aus Alfter. Leider hielt das Spiel nicht was es versprach. Fortuna handelte sich gleich drei rote Karten ein und verlor am Ende knapp mit 0:1. Auch aufgrund von Verletzungen einiger Leistungsträger durchlebte die Fortuna dann einen kleinen Leistungsknick, so dass Alfter uneinholbar vorrückte. Die Erste fing sich dann aber wieder und bewies Moral. Nach dem Eichhörnchen-Prinzip sammelte man Punkt um Punkt, so dass man am Ende die Saison auf dem zweiten Tabellenplatz abschloss. Da der Fußballkreis in dieser Saison eine Neureglung des Auf- und Abstiegs beschlossen hatte, war die Fortuna tatsächlich berechtigt an der Aufstiegsrunde zur Bezirksliga teilzunehmen. Leider musste man diese aufgrund von einigen Verletzungen äußerst dezimiert angehen. Mit 0:2 gegen den 1. FC Spich, 0:4 gegen BW Oedekoven und 2:4 gegen den VFL Erp verlor man alle drei Qualifikationsspiele und musste so in der Kreisliga A verweilen.
Bei der Zweiten Mannschaft übernahm PETER STAPELFELD das Traineramt. Ziel war es in die Kreisliga B zurückzukehren. Tatsächlich wurde die Zweite ihrer Favoritenrolle in der Kreisliga B auch gerecht. Zur Winterpause stand man mit 25:5 Punkten auf dem ersten Platz in der Tabelle. In der Rückrunde lieferte man sich ein packendes Duell mit dem Ortsnachbarn aus Dottendorf, dem FC Hertha Bonn, um die Meisterschaft. Am Ende hatte man leider mit einem Punkt Rückstand das Nachsehen. Dennoch war die Zweite, genauso wie die Erste, mit dem zweiten Platz zur Aufstiegsrunde berechtigt. In dieser belegte man nach drei Spielen den zweiten Platz und stieg somit wieder in die Kreisliga B auf.
Die Dritte Mannschaft spielte eine sehr zufriedenstellende Saison. Zur Winterpause stand man auf dem vierten Tabellenplatz, zum Saisonabschluss dann auf Rang 6.
Die Jugendabteilung der Fortuna wuchs weiter, da der Mädchenfußball boomte. Mittlerweile spielten mehrere Mädchen-Mannschaften äußerst erfolgreich bei der Fortuna. 1996 veranstaltete die Fortuna das erste (und auch einzige) internationale Bonner-Mädchen-Hallen-Masters mit Gästen aus Polen, Litauen, Holland und ganz Deutschland.
Ein Jahr zuvor veranstaltete die Fortuna unter Federführung der Fußballjugend mit großem Erfolg ein zweitägiges ‘Großes Familiensport- und Spielefest’. Auch die erstmalige große Weihnachtsfeier mit allen Fortuna-Mannschaften und insgesamt über 550 Teilnehmern in der Wasserlandhalle fand in dem Jahr ihre Premiere. Diese sollte einige Jahre das absolute Jahreshighlight für alle Fortunen werden. Die D2-Jugend besuchte darüber hinaus Irland.
Die C-Jugend-Bezirksliga-Truppe spielte als älterer Jahrgang eine bärenstarke Saison. Am Ende erreichte man die Qualifikationsspiele zur B-Jugend-Verbandsliga, der damals höchsten Spielklasse in dieser Altersgruppe. Leider schaffte man die Qualifikation nicht und fast die gesamte Mannschaft verließ den Verein, um höherklassig das Glück zu suchen. Spielern wie MARCEL NDJENG und DOMINIQUE NDJENG öffnete sich der Weg in den Profifußball.