Der Corona-Virus hat unseren Alltag voll im Griff. Kein Fußball und keine Fortuna, d.h. sowohl keine sportliche Betätigung, als auch keine sonntäglichen Fachgespräche über die Leistungen der Fortuna-Mannschaften oder die „Früher-war-alles-besser“-Diskussionen. Deswegen möchten wir in den folgenden Tagen, Wochen und Monaten anlässlich unseres 50jährigen Jubiläums mit euch gemeinsam in Fortuna-Erinnerungen schwelgen. Unser Chef-Statistiker und stellvertretender Vorsitzende Hermann Kaltmeyer hat viele interessante Daten und Erinnerungen herausgekramt und uns zur Verfügung gestellt. Viel Spaß dabei und bleibt alle gesund!
50 Jahre SC Fortuna Bonn – Teil 1
1970 – Die Fusion
Der Zusammenschluss der Südstadtvereine DJK Bonn-Süd 04 und des Kessenicher BC, dessen Vorgänger der Bonner Ballspiel-Club war, zum SC Fortuna Bonn 1904/50 erfolgte 1970, weil die Vorstände erkannt hatten, dass beide Vereine in ihrer damaligen Struktur kaum noch lange lebensfähig gewesen wären.
Anfang des letzten Jahrhunderts, nämlich 1904, gründeten begeisterte Sportler in Kessenich die DJK BONN-SÜD 04. In der damals bewegten Zeit wuchs die Bevölkerung in den Vororten so stark, dass die Stadt Bonn den bis dahin selbstständigen Ort „Kessenich“ in sich aufnahm.
Die Begeisterung und Entwicklung des Fußballs war in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg so groß, dass sich 1908 im Stadtteil Kessenich mit dem BONNER BALLSPIEL-CLUB (BBC) ein zweiter Verein gründete und fortan in Konkurrenz zur DJK Bonn-Süd stand. Schon damals verfolgten die Verantwortlichen in den Vorständen die gleichen Ziele, aber man ging getrennte Wege.
Sowohl der erste als auch der zweite Weltkrieg bereitete den Bonner Sportvereinen große Probleme: zu viele Männer kehrten nach den kriegerischen Auseinandersetzungen nicht mehr heim. Dennoch beschloss die Gründungsversammlung am 18. Juli 1951 die Neuerstehung der DJK Bonn Süd.
Der KESSENICHER BC (KBC) wurde 1950 gegründet. Es handelte sich ausschließlich um Mitglieder des früheren Bonner Ballspiel-Clubs. Nach dem zweiten Weltkrieg hatten diese den Bonner Ballspiel-Club mit der HERTHA DOTTENDORF zum neuen Verein BBC/HERTHA DOTTENDORF fusioniert. Die erhofften Verbesserungen traten nicht ein, sodass sich die Kessenicher und die Dottendorfer wieder trennten. Die Dottendorfer behielten ihren Namen Hertha, fügten noch das FC hinzu und hießen fortan FC HERTHA BONN Um einen Hauch Tradition zu bewahren, wurde in Kessenich ein neuer Verein gegründet: der Kessenicher BC (KBC).
Mit den Jahren wurden im Kessenicher Raum wieder einmal Fusionsbestrebungen laut. Bruno Durau, Vorsitzender des KBC, setzte sich mit seiner Vorstandsmannschaft mit Vereinsvertretern der DJK Bonn Süd 04 zusammen. Beide Vereine hielten es für gut, die DJK Bonn Süd und den Kessenicher BC zu einem Großverein zusammenzuführen. Die Mitglieder beider Vereine hatten die Notwendigkeit einer Fusion erkannt. Mit einem Ergebnis von 41 zu 6 Stimmen wurde von Seiten des KBC die Fusison beschlossene Sache. Das Abstimmungsergebnis der DJK lautete 101 zu 12 Stimmen.
Die Gründungsversammlung des SC FORTUNA BONN 1904/50 fand dann am 16. Juni 1970 statt, wobei die anwesenden Mitglieder der Vorgängervereine den neuen Namen und die Satzung festlegten. Bereits innerhalb eines Jahres erhöhte sich die Mitgliederzahl von 350 auf 650, von denen 90% aktiv Sport trieben. Das Sportangebot umfasste Fußball, Gymnastik, Ausgleichssport, Schwimmen, Tischtennis und Volleyball, wobei der Förderung des Familien- und Breitensports besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
In den folgenden Ausgaben wollen wir uns nun chronologisch die Entwicklung der Fußballabteilung anschauen…
Das Foto zeigt den Gesamtvorstand von 1970 mit Erich Goebels (1. Vorsitzender), Bruno Durau (2. Vorsitzender), Hermann Kaltmeyer (Geschäftsführer), Burghard Müller (Kassenwart), Eva-Maria Sander (Gymnastik), Harald Walraff (Fußball), Jakob Meurer (Tischtennis) und Peter Drühl (Volleyball)