50 Jahre SC Fortuna Bonn – Teil 8

Die Saison 1976/77

Nach vier sehr erfolgreichen Jahren verließ zur Saison 1976/77 Hansi Schumacher den SC Fortuna Bonn. Neuer Trainer für die erste Mannschaft wurde MARTIN „MOTT“ KLAR. Er kam damals vom Godesberger FV ins Wasserland.
Vor Beginn der Meisterschaft servierte die Erste Mannschaft den Fortuna-Anhängern ein besonderes „Bonbon“. Die Olympiamannschaft von Nigeria schlug in Hennef 14 Tage lang ihr Trainingslager auf und kam am letzten Tag zum Testspiel ins Wasserland. Bei damaligen 10:0-Sieg gegen unsere Fortuna gab Nigeria 90 Minuten lang Anschauungsunterricht darüber, dass man auch in weit südlicheren Breiten den europäischen Fußball kennengelernt und sich ihm angepasst hatte.

Zur neuen Saison wurden erneut vier Seniorenmannschaften zum Spielbetrieb angemeldet. Darüber hinaus sollten noch acht Jugendmannschaften an Meisterschaftsspielen teilnehmen. Die beiden altbewährten AH-Teams verbreiteten natürlich auch in 1976/77 weiterhin Angst und Schrecken auf den damaligen Rasen- und Tennenplätzen.

Nach einer vor der Saison durchgeführten Zeitungsumfrage wurde Fortunas Erste Mannschaft damals auf die Position des Mitfavoriten auf die Meisterschaft in der Bezirksklasse gedrängt. Mit einem guten bzw. nahezu euphorischen Gefühl ging die Fortuna dementsprechend in die Saison. In dieser musste man sich aber schnell an den Fußball-Alltag gewöhnen und mit teilweise magerer Fußballkost Vorlieb nehmen. Im Kreispokal war nach der vierten Runde aufgrund eines 3:4 gegen den TuS Pützchen Schluss.

Als Mitfavorit gestartet, lief die Erste dann in der Saison von Beginn an der Musik hinterher. Querelen innerhalb der Mannschaft und erhebliche Missverständnisse taten ihr Übriges. Am Ende der Saison fand das Team wieder zusammen und der Abstieg konnte im letzten Spiel mit einem 4:2 in Hennef verhindert werden. In der Abschlusstabelle stand man so mit 27:33 Punkten und 63:68 Toren auf dem 12 Platz.

Im Gegensatz zur Ersten Mannschaft konnten die Zweite, Dritte und Vierte Mannschaft die in sie gestellten Erwartungen erfüllen. Ebenso wie alle Jugendmannschaften spielten alle Teams eine zufriedenstellende Saison ohne nennenswerte Ereignisse.

 

Das Foto zeigt MARTIN KLAR, den damaligen Trainer der Ersten Mannschaft, mit der „roten Laterne“. Die örtliche Presse schrieb damals: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht. So erschien Fortuna Bonns Trainer Martin Klar zum Spiel seiner Elf gegen den SV Menden mit einer roten Laterne, damit eindrucksvoll den Tabellenstand seiner Elf dokumentierend. Sorgsam behütete er während des ganzen Spiels das flackernde Licht. Erst in der Schlussphase, als die allgemeine Hektik und Spannung auch ihn ergriff, löschte er es, um seine Aufmerksamkeit nunmehr dem Schiedsrichter zu widmen. Wenn auch der versprochene Sieg ausblieb, zum nächsten Treffen kann Trainer Klar auf die Laterne verzichten. Die Fortuna gab nach dem Remis den letzten Tabellenplatz an Meckenheim ab.“