50 Jahre SC Fortuna Bonn – Teil 39

Die Saison 2007/2008

Die Aufstiegsfeierlichkeiten waren bei der Ersten Mannschaft noch im vollen Gange, da bastelte das Trainerteam um MAX LUNGA und KLEMENS TSCHINKEL schon am Kader für die anstehende Spielzeit 2007/2008. Schließlich sollte die Rückkehr in die Bezirksliga auf lange Zeit Bestand haben. So gelang es Max Lunga mit großer Überredungskunst gleich zwei Leistungsträger aus Bornheim ins Wasserland zu lotsen. Vielleicht waren CARSTEN ZIEGLER und ABI LEKTIF aber auch so beeindruckt vom Trubel und den Feierlichkeiten rund um das letzte Saisonspiel in der vergangenen Saison, dass sie sich dafür entschieden, ab sofort das Fortuna-Trikot zu tragen. Außerdem wurde die Offensive verstärkt. Mit OLCAY YILDIRIM von West Trakien und Rückkehrer FLORIAN NUSCHE (heute CORNIDES) vom FV ENDENICH kamen weitere namhafte Neuzugänge. Dazu feierte RACHID EDNAOUENE, der aus der A-Jugend vom FV Buschdorf kam, seine Premiere bei den Senioren. Neben UGUR DALGICER als weitere Neuverpflichtung bediente sich Lunga natürlich auch wieder in der eigenen Fortuna-Talentschmiede. Neben Torhüter SIMON SCHWEDHELM sollte er in Zukunft vor allem auf DAVID FISCHER bauen, den man frühzeitig schon zum Senior erklärte.

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Mit nahezu dem kompletten Kader aus der letzten Saison sah man bei der Fortuna äußerst positiv der anstehenden Saison entgegen. Der Klassenerhalt sollte so früh wie möglich unter Dach und Fach gebracht werden. Leider begann die Saison sofort mit einer Hiobsbotschaft. LUIS SPITTA erlitt erneut einen Mittelfußbruch und fiel erstmal die komplette Hinrunde wieder aus.

Neue Spielklasse, neue Trainingsmethoden, hatte sich Lunga für die Saisonvorbereitung überlegt und legte mal wieder besonders auf eine starke Kondition und Ausdauer einen hohen Stellenwert. So lud er die Mannschaft fast jeden Sonntagmorgen zu den steilen Aufgängen im Wald am Hindenburgplatz ein. Nicht selten sollten sich da der ein oder andere Spieler das Frühstück bzw. die Disconacht noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Schlapp und kaputt von den harten Trainingseinheiten sollten die Erfolge bei den Vorbereitungsturnieren dann auch zu wünschen übrig lassen. In Wachtberg holte man noch einen dritten Platz, aber beim Turnier in Meindorf und auf dem eigenen Turnier im Wasserland war jeweils in der Vorrunde schon Schluss.

Der Saisonstart verlief unglücklich. Das erste Bezirksligaspiel nach 28 Jahren wurde daheim im Wasserland mit 1:2 gegen den VFL Meckenheim verloren. Auch danach merkte man in vielen Spielen der Mannschaft die Unerfahrenheit in der neuen Spielklasse an. Vor allem fehlte die Cleverness, eine Führung auch mal über die Zeit zu bringen. Erst im 13. Spiel gelang in Hürth der erste Auswärtssieg (3:2). Zur Winterpause stand die Erste Mannschaft mit 13 Punkten und 20:22 Toren auf dem 12. Tabellenplatz, knapp über den Abstiegsplätzen.

Zur Winterpause verpflichtete man MUSTAFA BAHLAOUENE, der eine starke Rückrunde spielen sollte. Überhaupt kam die gesamte Mannschaft in der Rückrunde immer besser zurecht. Vor allem Torhüter MARCEL MALZAHN wurde durch seine vielen gehaltenen Elfmeter zum Schreckgespenst der gegnerischen Stürmer. Angefeuert von vielen mitreisenden und feuchtfröhlich gelaunten Zuschauern sammelte man Punkt für Punkt. Die Anzahl der feuchtfröhlichen Zuschauer stieg übrigens mit der Sitzplatzanzahl des Auswärtsbusses stetig an. Da man quer durch Köln reiste, wurde jeweils immer ein Bus gemietet, der sowohl die Spieler als auch die Fans transportierte. Fortuna war aufgrund seiner durstigen Zuschauer ein gern gesehener Gast auf jedem Sportplatz.

Wenige Spieltage vor Saisonende stand das Auswärtsspiel in Frechen an. Mit einem Sieg konnte man frühzeitig den Klassenerhalt schaffen. Tatsächlich sollte dieser glorreich mit einem 6:3 geholt werden. Die anschließende Bus-Heimfahrt erstreckte sich über mehrere Stunden, da die Alten Herren und treuen Fans der Fortuna an jeder zweiten Tankstelle anhalten ließen, um der Mannschaft noch einmal einen Kasten Bier zu spendieren. Am Ende schloss die Erste Mannschaft die Saison mit 38 Punkten und 51:45 Toren auf dem 10. Tabellenplatz ab.

Fortunas Zweite Mannschaft hatte in der vergangenen Saison fleißig mit der Ersten Mannschaft den Aufstieg gefeiert und träumte davon, doch irgendwann selber mal zu solchen Feierlichkeiten einladen zu dürfen. Im Vorjahr hatte das Trainerteam JOCHEN ACHNITZ und ERICK GOURIOU (mit Unterstützung von Betreuer HARRY MALZAHN) die Mannschaft bewusst von alt auf jung umgestellt, um langfristig etwas aufzubauen. Über die Träumereien des jungen Kaders schüttelten sie aber nur den Kopf. Da man im vergangenen Jahr so gerade den Klassenrehalt geschafft hatte und in dieser Spielzeit mit dem nahezu gleichen Kader an den Start ging, hieß das Saisonziel ganz klar „Klassenerhalt“.

Dieses Saisonziel sollte jedoch weit verfehlt werden! Die junge Mannschaft wuchs über sich hinaus und spielte eine sensationelle Saison. Zur Winterpause stand man mit 33 Punkten und 29:18 Toren auf dem zweiten Tabellenplatz. Auch in der Rückrunde ließ man nicht nach und bekam damals zurecht den Titel „Die beste Zweite Mannschaft aller Zeiten“. Mit einem tollen Mannschaftsgeist und einer erstklassigen Kameradschaft schaffte man die Sensation. Schon ein Spieltag vor Schluss ließ man Galicia Bonns so weit hinter sich, dass man vom ersten Platz nicht mehr runterzuholen war. Fortunas Zweite war Meister in der Kreisliga B2 und stieg in die Kreisliga A auf. Absolut verdient wie im Anschluss auch alle anderen Teams neidlos anerkannten. So stand man doch an 25 von 30 Spieltagen auf der Spitzenposition in der Tabelle. In über 100 Jahren Vereinsgeschichte war eine Zweite Mannschaft noch nie so erfolgreich gewesen.

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Fortunas Zweite feiert den Aufstieg in die Kreisliga A in der Saison 2007/2008:

Hintere Reihe von links nach rechts:
Trainer Erick Gouriou, xxx, Stefan Malzahn, Akim Huhn, Jens Jahn, Deniz Börner, Hannes Bauerett, Friedrich Kunze, Pascal Offer, Marcel Bongongo, Leo De Braganca, xxx, Severin Feldmann, Bah…, xxx, Konstantin Oekers, Michael Farivar

Vorne sitzend von links nach rechts:
Betreuer Harry Malzahn, xxx, Wubshet Mekere, Arne Leipertz, David von Heyden, Alex Schwentheit, Jan Meyer, Sebastian Ley, Jakob Böcking, Alexander Reibert, Luis Spitta

In vorderster Front sitzend:
Trainer Jochen Achnitz

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Für die Dritte Mannschaft konnte man zum Herbst DIRK SCHILLINGS überreden, ins Wasserland zurückzukehren und das Traineramt zu übernehmen. Übergangsweise hatten sich das Amt zunächst HANS HAFNER und JÜRGEN KRUMREY geteilt. Und Schillings hatte viel zu tun, wenn das Ziel Klassenerhalt auch in diesem Jahr noch gelingen sollte. Zur Winterpause stand man nämlich mit gerade mal 8 Punkten und 20:43 Toren auf Platz 14 in der Tabelle. Mit viel Arbeit und Training konnte das Ruder aber noch einmal rumgerissen werden. Am Ende der Saison hatte man mit 29 Punkten und 48:62 Toren auf dem 12. Platz stehend doch noch den Klassenerhalt geschafft.

Neben den drei Herrenmannschaften konnte die Fortuna nach vielen Jahren in der Spielzeit 2007/2008 auch erstmalig wieder eine Damenmannschaft zum Spielbetrieb anmelden. Aus Friesdorf wechselte die gesamte Damenmannschaft ins Wasserland. Spielertrainerin und Betreuerin wurde SABRINA EBERLEIN, die schon ihre gesamte Jugendzeit bei der Fortuna verbracht hatte. Zur Winterpause lag man mit 28 Punkten und 34:17 Toren auf dem fünften Tabellenplatz. Am Saisonende stand man mit 54 Punkten und 55:25 Toren auf einem hervorragenden vierten Tabellenplatz.

In der Jugendabteilung trauerte man um den verpasdten Klassenerhalt der A-Junioren in der Bezirksliga. Trotz starker Hinrunde (u.a. ein 2:1 gegen Fortuna Köln) landeten die Jungs von THOANS KALTSCHEUER und DANIEL HAFNER “nur” auf dem siebten Tabellenplatz. Und ab diesem stehend musste man leider schon in die Relegation. Diese wurde dann leider nicht erfolgreich abgeschlossen. Dafür feierte der Jahrgang 2000 große Erfolge beim GA-Torfierber-Cup.

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Weiterhin wurde fleißig am Vereinsheim gebastelt. Mit vielen Eigenleistungen konnte das Dach fertiggestellt werden. Die fleißigen Bauarbeiter wie JOCHEN ACHNITZ, ERICK GOURIOU, STEFAN LAßLOP, GÜNTER MOSBLECH, ARNE LEIPERTZ, PETER BOLEY, WIM BECKER oder BODO ULRICH waren fast jedes Wochenende im Wasserland um unter der Bauaufsicht von PAUL RÖSBERG dem Traum des eigenen Fortunaheims näher zu kommen.