50 Jahre SC Fortuna Bonn – Teil 19

Die Saison 1987/88

Zur neuen Saison musste die Erste Mannschaft zwei schmerzhafte Abgänge hinnehmen. Zum einen verließ Trainer WILFRIED HUPPERICH nach fünf Jahren das Wasserland in Richtung Menden, zum anderen wechselte JOACHIM BARTHS zum Verbandsligisten SV 04 Siegburg. Nachdem der damals 21jährige endlich mit der Fortuna aufgestiegen war und zuvor für die Fortuna höherklassige Angebote, z.B. vom Bonner SC, ausgeschlagen hatte, wollt er nun sein Glück höherklassig versuchen. Neuer Trainer bei der Ersten Mannschaft wurde WILFRIED KLEIN. Sowohl dieser als auch der damalige Seniorenfußball-Abteilungsleiter BODO ULRICH wären vor der Saison nach dem Aufstieg in die Kreisliga A mit einem Platz, der für den Klassenerhalt reichen sollte, hochzufrieden gewesen.

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Dass es allerdings für die Erste eine ganz schwierige Saison werden sollte, zeigte schon die vor der Saison ausgetragene Pokalrunde, in der bereits in der zweiten Runde das Aus kam. Auch der Saisonstart misslang völlig. Erst am 10. Spieltag sollte der zweite Sieg gelangen. So belegte man bis zur Winterpause bei nur einer weiteren gewonnenen Partie einen Abstiegsplatz. Erst im 12. Spiel der Rückrunde gelang mit einem 3:1 gegen Buschdorf der nächste Sieg. Da hatte der Vorstand in der Woche zuvor bereits gehandelt und das bisherige Trainergespann KLEIN und SCHLEBUSCH durch WILFRIED „WIM“ BECKER und HORST KOEP, die beide schon selber für die Erste aufgelaufen waren und immer noch in der damals bärenstarken Dritten gegen den Ball traten, ersetzt. Der Abstieg aus dem Oberhaus schien dennoch unausweichlich, bis dann eine Entscheidung des Technischen Ausschusses (der heutige „GRÜNE TISCH“) für neue Hoffnung im Wasserland sorgte. Der Zweiten Mannschaft des Bonner SC wurden vier Punkte aberkannte, da sie nicht spielberechtigte Spieler aus ihrer Ersten eingesetzt hatten.

So mussten dann bis zum Saisonende außer dem als Absteiger feststehenden Odendorfern mit unserer Fortuna drei weitere Vereine um den Klassenerhalt bangen: TURA Oberdrees, TuS Pützchen und eben der Bonner SC II. Im letzten Spiel benötigte die Fortuna dann einen doppelten Punktgewinn gegen BW Urfeld, um mit Hilfe der Konkurrenz doch noch in der Kreisliga A verbleiben zu können. Leider ging dieses Spiel 1:1 unentschieden aus, womit dann der Abstieg besiegelt war.

Kleine legendäre Anekdote noch zum Abstieg: Nach dem letzten Spieltag traf sich das Team unserer Ersten wie üblich wieder im Vereinslokal MARKUSSCHÄNKE. War die Enttäuschung über den Abstieg nicht schon groß genug, sollte der Frust kurzfristig noch um ein Vielfaches gesteigert werden. Die Mannschaft des Bonner SC II traf sich ebenfalls in diesem Lokal, um den gerade gesicherten Klassenerhalt zu feiern. Um die Wogen zu glätten spendierte der damalige Trainer des Bonner SC MANFRED ZORN der Fortuna eine Stunde lang „Stiefeltrinken“. Die Fortuna schlug ein und ließ die Geldbörse des Wohltäters schwer „bluten“. Noch heute erzählt man sich in der Markusschänke, dass die Fortuna lauter den sofortigen (geplanten) Wiederaufstieg feierte, als der Bonner SC seinen Klassenerhalt.

Die Zweite Mannschaft wurde vor der Saison als Aufstiegskandidat in der Kreisliga C gehandelt. Man spielte auch eine gute Saison, für den ganz großen Erfolg sollte es aber nicht reichen. Letzten Endes landete man mit 40:12 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz.

Ganz anders die „Oldie-Dritte“, wie sie von der örtlichen Presse damals liebevoll genannt wurde. Wie schon in den Jahren zuvor spielten sie als älteste Truppe der Liga wieder eine ganz starke Saison. Als schlussendlicher Tabellenzweiter musste man in die Relegation um den Aufstieg in die Kreisliga B. Da bezwang die Dritte den SSV Bornheim II in Lessenich mit 1:0. BODO „BALLERMANN“ HOFFMANN, der sich ebenfalls in den folgenden Jahren und Jahrzenten aufgrund seiner vielen Verdienste im Fortuna-Vorstand einen festen Platz in der Fortuna-Chronik erarbeiten sollte, sicherte der Dritten mit einem Freistoßtor den Aufstieg in die Kreisliga B (siehe Foto).

Die Vierte Mannschaft der Fortuna sicherte sich einen Mittelfeldplatz in der Tabelle der Kreisliga C.

In der Winterpause der Saison 1987/88 wurde von der Fortuna erstmals der BONNER SÜDSTADT-POKAL in der Sporthalle Wasserland ausgetragen. 23 Jahre lang sollte dieser fester und beliebter Bestandteil der Bonner Hallenturniere sein.

In der Jugendabteilung gab es wieder Veränderungen im Vorstand. Nach MANFRED GOTTSCHALK wurde im März 1988 WALTER PFENNIG neuer Abteilungsleiter, nur um kurze Zeit später sein Amt schon wieder an seinen Stellvertreter KLAUS HAGENBURGER abzugeben. Außerdem wurden in dieser Spielzeit die ersten richtigen Kreismeisterschaften von Fortunas Mädchen und der C-Jugend errungen.

Das Foto zeigt die Aufstiegshelden unserer Dritten Mannschaft aus dem Jahr 1988. Mit dabei waren von oben links: Büb Baumann, Hermann Kaltmeyer, Ebi Neudorf, A. Bramer, G. Schultze, H. Heinz, Werner „Schummel“ Goerges, W. Hoernke, Bodo „Ballermann“ Hoffmann, Peter Wierny, J. Garotte, Mini Welter. Unten von links: Paul Feldmann, R. Wittich, Jörg Krümmel, Werner „Beule“ Kroll, Udo Donath, Ully Krümmel, K. Heßeler